Wie soll sie jemanden wahrnehmen, den sie nicht hört? So nehmen wir sie „bei der Hand“ und „besuchen“ mit ihr gemeinsam den Thronsaal Gottes. (Offenbarung 4)
Friedrich von Bodelschwing hatte einmal als dreijähriger Junge Angst im Dunkeln. So ging er durch mehrere dunkle Zimmer bis zum hell erleuchteten Wohnzimmer, in dem sein Vater saß. „Was willst du denn mein Junge?“ Friedrich kletterte auf den Schoß seines Vaters und sagte nun ganz ohne Angst: „Papa, ich wollte nur zu dir.“ Das ist Beten! Sich aufmachen und zum Vater gehen. Wer im Gebet beim Vater angekommen ist, hat alle Ängste und Sorgen hinter sich gelassen. (Johannes Mager)
Wie wir Luft zum Atmen brauchen, so verlangt ein Christ nach dem Gespräch mit Gott. Das Ausatmen ist das Reden mit Gott, das Einatmen, das Hören auf Gottes Stimme. Wie kann man diese Stimme hören? Gott spricht zu uns durch die Bibel (sein „Wort“), durch Eingebungen, durch unser Gewissen, durch andere Menschen oder durch Führungen während des Tages.
Manchmal gibt uns Gott sofort, worum wir bitten. Er schenkt uns das, was wir brauchen, aber nicht alles, was wir uns wünschen. Manchmal fordert uns Gott zum Warten auf. Es gibt auch Bitten, die unser Himmlischer Vater nicht erfüllt.
Auch beim Beten mit Kindern gilt ein wichtiger Grundsatz: In der Kürze liegt die Würze. Vermeide langatmige Gebete. Ermutige Kinder zum Beten, aber zwinge sie nicht dazu. Versichere den Kindern, dass sie Gott alles sagen können, was sie bewegt. Biete ihnen unterschiedliche Möglichkeiten an, mit Gott zu sprechen.
Das Gebet wird mit Nähe und Liebe assoziiert. Babygebete bestehen anfangs nur aus einem Wort. Die Kleinen lernen auch zu beten, indem sie ihren Eltern nachsprechen. Sie falten ihre Hände und manche schließen auch ihre Augen.
Kinder in dieser Altersgruppe erwarten ganz selbstverständlich von Gott, dass er ihre Gebete hört und erhört. Sie beten für alles, was ihnen gerade einfällt.
Kinder in diesem Alter glauben, dass alle Kinder und auch Tiere beten. Ihre Gebete sind meist ichbezogen. Manche glauben, dass sie ihre Gebete „korrekt“ sprechen müssen, damit sie beantwortet werden können.
In diesem Alter möchten Kinder Jesus als ihren Freund erleben. Sie erwarten von ihm Hilfe in verschiedenen Lebenslagen, z. B. wenn es um Freundschaften geht oder darum, gute Entscheidungen zu treffen. Sie beginnen, für andere zu beten. Manche glauben, dass Gott ihr Gebet nicht beantwortet, weil sie nicht brav waren.
Das Gebet ist ein persönliches Gespräch mit Gott, also Privatsache. Kinder in dieser Altersgruppe schütten auch ihre Gefühle und Anliegen vor Gott aus.
Teens erwarten sofortige Antworten auf ihre Gebete. Wenn die Antwort „Warte“ lautet, schleichen sich Zweifel ein. Das Gebet wird auch oft dazu benutzt, um mit Gott zu verhandeln. „Wenn du mir hilfst, ... dann verspreche ich dir, ...“ Mitunter schwindet der Glaube an das Gebet, trotzdem beten viele Teenager weiter.
Die Infos zu den Altersgruppen wurden den Kinderdienste-Trainings-Unterlagen zum Thema Gebet entnommen – verfasst von Christiane Aeschbacher.
Bestimmt je einen Wochentag, an dem ihr für eine Person eurer Familie betet. Betet dann etwa am Montag nach dem Abendessen zusammen für die Mutter, am Dienstag für das älteste Kind, am Donnerstag für die Großeltern und am Sabbat für Personen in der Gemeinde.
Bastle einen Würfel aus Papier oder kaufe einen großen unbedruckten Holzwürfel. Notiere je einen der folgenden Begriffe auf die sechs Seiten des Würfels: Dank, Anbetung, Fürbitte, Bekenntnis, Bitte, Klage.
Besprich im Familienkreis die verschiedenen Aspekte des Gebets. Nun darf ein Familienmitglied würfeln und ein entsprechendes Gebet sprechen. Dann kommt der nächste an die Reihe. Lass jedem genug Zeit zum Nachdenken.
Notiere auf Post-it-Zettel kurze Bibeltexte, die zum Gebet aufrufen. Z. B. „Bittet, so wird euch gegeben ...“ (Matthäus 7,7) „Betet allezeit mit Bitten und Flehen ...“ (Epheser 6,18). Klebe diese Zettel an verschiedene Orte in der Wohnung. Sie dienen als Erinnerung, während des Tages mit Gott zu reden.
Schafft euch ein Gebetsbuch an, in dem ihr eure Bitten und Erhörungen notiert.
Notiert auf kleinen Kärtchen die Namen von Familienmitgliedern, Schulfreunden, Nachbarn, Gemeindegliedern etc. An jedem Abend nach dem Essen werden die Karten gemischt und jede Person eurer Familie bekommt zwei bis drei Karten. Nun betet jeder für die Personen, die er gezogen hat. Wer möchte, kann auch ein stilles Gebet sprechen.
Kuschle dich am Abend vor dem Schlafengehen mit deinem Kind (5 - 8 Jahre) unter ein „Gebets-Zelt, indem du ein dünnes Extra-Leintuch über euch beide ziehst. (Achte darauf, dass ihr genug Luft bekommt.) Beim Licht einer Taschenlampe erzähle etwa eine Geschichte aus dem Leben von Abraham, der in Zelten wohnte und betet zusammen.
Andachts-Aktivitäten: Department of Family Ministry, General Conference, bearbeitet, pk7
Autor: pk7
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