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10.01.2018

Jeden Tag mit Jesus

Der schwarze Nachthimmel lichtet sich im Osten. Eine dunkle Gestalt kniet unter einem Baum. Die Vögel haben bereits mit ihrem Morgenkonzert begonnen. Plötzlich wird der Friede durch laute Rufe gestört:

„Jeeesus, Jeeesus, wo bist du?“. Eine kleine Gruppe von Männern bahnt sich ihren Weg durch das Gestrüpp. Erleichterung macht sich breit, als sie ihren Meister entdecken. Sie umringen ihn und berichten voller Begeisterung: „Jedermann sucht dich.“ (Markus 1,35-37)

Jedermann sucht dich!

Ergeht es dir manchmal ähnlich? Es ist noch früh am Morgen. Du hockst auf dem Sofa im Wohnzimmer und hast eine wärmende Decke um dich geschlungen. Vor dir liegt eine geöffnete Bibel. Du hältst Zwiesprache mit Gott. Plötzlich läutet das Telefon: Du sollst etwas Wichtiges erledigen. Oder dein Sohn betritt den Raum: „Ich kann nicht schlafen Papa.“ Oder eine Nachbarin klingelt an deiner Tür.
„Jedermann sucht dich“ – alle wollen was von dir: deine Mutter, dein Mann, dein Sohn, dein Chef, deine Nachbarin, deine Gemeinde, dein Garten, deine Zeitung, deine defekte Waschmaschine. Nicht nur am Morgen. Den ganzen Tag!
Es ist manchmal nicht einfach, Zeit ganz allein mit Gott zu finden. Und doch brauchen wir sie. Um zur Ruhe zu kommen, um abzuladen, um aufzutanken, um frei zu werden, um IHN in uns aufzunehmen.


Immer die falsche Zeit?

Auch deine Kinder „werden gesucht“. Von der Schule, vom Sporttraining, vom Nachhilfeunterricht, von Smartphone und Co., von den Medien, vom Gemeinde-Kinderchor, von ihren Freunden ...
Egal, wann du die Familienandacht ansetzt, es ist immer die falsche Zeit. Rechne damit, dass du um diese Zeit ringen musst. An manchen Tagen geht die Andacht unter. Gib aber nicht auf. Fahre am folgenden Tag wieder fort. (Hanniel Strebel)
Manche Familien nehmen sich jeden Tag Zeit für eine Morgen- und Abendandacht – ein Ideal, dem es nachzustreben gilt. Möglicherweise funktioniert das bei dir aber nicht. Du bist eine alleinerziehende Mutter und musst schon frühmorgens in die Arbeit. Am Abend hast du aber die Möglichkeit, mit deiner Tochter gemeinsam vor Gott zu kommen. Besser nur am Abend als gar nicht. Lieber nur viermal in der Woche, als überhaupt nicht.

 

Gewohnte Rituale

Kinder schätzen Rituale und Traditionen. Sie vermitteln ihnen Beständigkeit und Geborgenheit. So tragen regelmäßig durchgeführte Familienandachten auch zur seelischen Ausgeglichenheit von Kindern bei. Vorschulkinder hören gern Geschichten und wollen dieselben Geschichten immer wieder hören. Christliche Bilderbücher und illustrierte Kinderbibeln eignen sich besonders für diese Altersgruppe.
Wenn es in einer Familie Kinder unterschiedlichen Alters gibt, dann erzählt man etwa dem jüngeren Kind eine kurze biblische Geschichte und liest anschließend dem älteren Kind einen Abschnitt aus einem Andachtsbuch vor.

Schatzkiste Bibel

Kommen Kinder in die Schule, dann können sie das Wort Gottes selbst lesen. Kurze Abschnitte mit entsprechenden kindgerechten Erklärungen führen unseren Nachwuchs in das Buch der Bücher ein. Immer sollte auch der Bezug zum eigenen Leben hergestellt werden. Was können wir aus diesem Bibelabschnitt und von dieser Geschichte für uns mitnehmen? Was wird uns verheißen? Wovor werden wir gewarnt? Wofür dürfen wir bitten oder danken? Was sollen wir befolgen oder weitersagen?
Die Bibel soll unseren Kindern helfen, mit den göttlichen Personen vertraut zu werden. „Ihr sucht in der Schrift, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie ist's, die von mir zeugt.“ Johannes 5,39 (siehe auch Johannes 17,3). So stellen wir uns die Frage: Was sagt dieser Abschnitt über Gott aus? Welche seiner Eigenschaften werden dargestellt (Liebe, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit etc.)? Wo finden wir in diesem Text Jesus und sein Werk der Erlösung? Wo entdecken wir den wiederkommenden Herrn, der alles neu machen wird?
Es gibt etliche Andachtsbücher auf dem Markt, die die Eltern darin unterstützen.

 

Nicht jeden Tag Pizza!

Genauso wenig wie die meisten Menschen ihre täglichen Nährstoffe immer in Form von Pizza und Salat aufnehmen, verwenden wir in den täglichen Familienandachten auch nicht immer dieselben Methoden.
Jesus überraschte die Menschen mit bildhaften Vergleichen, er fesselte ihre Aufmerksamkeit durch Veranschaulichungen aus dem Alltag (Ellen White, Das Leben Jesu, S. 238). Auch unsere Kinder schätzen treffende Vergleiche und interessante Illustrationen. Die folgenden Aktivitäten sollen die verschiedenen Sinne der Kinder ansprechen und das Wort Gottes lebendiger werden lassen.

 
Aktivitäten (nicht nur) für Volksschüler

  1. Welche Bedeutung haben die Namen deiner Familienmitglieder? Sprecht über die Bedeutung der Namen biblischer Personen wie Abraham, Elia und Jakob.
  2. Lies eine biblische Geschichte vor und lasse den Namen der Hauptperson weg. Sage „leer“ wenn der Name vorkommt. Wer errät den Namen der biblischen Person?
  3. Schau mit den Kindern Bilder eurer Familie an (Fotoalbum, Computer) und sprecht darüber, wie euch Gott auf besondere Weise geführt oder geholfen (= gesegnet) hat. Erzählt auch anderen davon.
  4. Die Kinder bekommen ein „Dankesbüchlein“ in dem sie auf jeder Seite eine Gebetserhörung oder eine besondere Erfahrung mit Gott eintragen oder zeichnen.
  5. Jedes Kind sucht sich eine biblische Person aus und sammelt mit Hilfe der Bibel entsprechende Informationen. Wenn alle fertig sind, berichten sie über „ihre“ Personen im Rahmen der Familienandacht.
  6. Wählt ein Familienmotto für jeden Monat. Gestaltet dazu ein Plakat und hängt es in dem Raum auf, in dem ihr gewöhnlich eure Andachten haltet.
  7. Rege deine Kinder an, ein Bibelquiz für euch als Eltern vorzubereiten.
  8. Unternehmt einen Spaziergang und sammelt Gegenstände aus der Natur (Stein, Ast, Blatt, Blume etc.). Findet dann heraus, was die Bibel über die einzelnen Gegenstände sagt. Steht zu einem Gegenstand nichts in der Bibel, überlegt selbst, welche geistliche Lehren man von ihm ableiten kann.
  9. Findet zu jedem Buchstaben des Alphabets ein Wort, das Gott, Jesus oder den Heiligen Geist beschreibt (z. B. a – allmächtig, b – barmherzig, c – ?, d – demütig, …). Überlegt für eure Gemeinde ein Familienprojekt (z. B. als Familie eine Sabbatschule halten, ein besonderes Musikstück im Gottesdienst darbieten oder Grußkarten an Geschwister verteilen). Die Vorbereitung kann Teil der Andacht sein. Solche oder ähnliche Aktivitäten können auch missionarisch sein (z. B. singen in einem Altersheim oder Spruchkärtchen für Bewohner in einem Altersheim gestalten).
  10. Lies mit den Kindern jenes Kapitel im Buch „Das Leben Jesu“ von Ellen White, in dem die Kindheit Jesu geschildert wird. Findet alle beschriebenen Charaktereigenschaften Jesu. Fragt euch, ob dies auch die Charaktereigenschaften sind, die in eurer Familie hochgehalten werden. Überlegt, wie man Jesus ähnlicher wird.
  11. Jedes Kind wählt eine Geschichte aus der Bibel als Vorlage für eine Bildgeschichte. Es zeichnet die  Bildgeschichte und erzählt die Geschichte den anderen mit Hilfe seines Bildes.
  12. Die Kinder übernehmen Teile der Freitag- bzw. Sabbatab­­­­endandacht. Sie stellen eine Episode aus dem Leben einer biblischen Person pantomimisch dar. Sie verwenden Requisiten und selbstgemachte Kostüme.
  13. Gestaltet eine „A bis Z Bibelbegriffe-Mappe“. Wählt einen Buchstaben und jedes Familienmitglied gestaltet zu diesem Buchstaben eine Seite. Für den Buchstaben „E“ wählt z. B. das Wort „Engel“. Texte, Bilder, Geschichten oder Zitate werden gestaltet, kopiert, ausgedruckt und geklebt. Wenn alle fertig sind, präsentiert jeder seine Seite. In der folgenden Woche ist ein weiterer Buchstabe dran. Die Ergebnisse werden in einer Mappe gesammelt.
  14. Lies Matthäus 7,12 („Goldene Regel“) und gestalte „Liebesgutscheine“ für jedes Familienmitglied. Füllt sie gemeinsam aus und verteilt sie innerhalb der Familie oder an Außenstehende. Z. B.: Dieser Gutschein wurde von … überreicht. Du hast Anspruch auf einmal gratis Schuhe putzen.

Aktivitäten: Department of Family Ministry, General Conference, pk7

Autor: pk7